100 Jahre Neunkircher Sportverband – Teil 2
Teil 2: Hin zum Neunkircher Sportverband (1960 – 2004)
Der Neunkircher Sportverband kann als größtes sportliches Funktionsorgan im Jahr 2020 auf eine hundertjährige Geschichte zurückblicken. Dieses besondere und für den Neunkircher Sport sowie für die Stadt Neunkirchen bedeutende Jubiläum soll einmal zum Anlass genommen werden, die Geschichte des Neunkircher Sportverbandes im Rahmen einer Serie von seinen Anfängen bis in die heutige Zeit zu beleuchten. Nachdem im ersten Teil der Serie Gründung, Verbot und Neuaufbau im Mittelpunkt standen, soll in Teil 2 der Serie die Zeit vom Neunkircher Stadtverband für Leibesübungen bis hin zum Neunkircher Sportverband (1960 – 2004) im thematischen Zentrum stehen.
Sport und Gesellschaft – Dieses Begriffspaar ist von jeher für den Neunkircher Sportverband nicht trennbar. Durch Förderung und Unterstützung der Vereinskultur im Bereich des Sports aber auch bedeutender sportlicher Leistungen kann der Neunkircher Traditionsverband stets dazu beitragen, dass der Sport in der Stadt Neunkirchen eine besondere Bedeutung erhält und diese auch nicht verliert. Aber neben der sportlichen Förderung liegt dem Neunkircher Sportverband auch der Bereich der gesellschaftlichen Integration sehr am Herzen. Da es dem Neunkircher Sportverband ein großes Anliegen ist, auf integrative Maßnahmen und Projekte im Bereich des Sports aufmerksam zu machen, wird von ihm nun schon seit einigen Jahren in Kooperation mit der Stadt Neunkirchen der Sport-Förderpreis vergeben. Die Idee der Förderung des Sports und der Integration in die Gesellschaft verfolgt der Neunkircher Sportverband nun schon ein Jahrhundert lang. Da der Verband im Jahr 2020 sein hundertjähriges Bestehen feiert, soll aus diesem besonderen Anlass im Rahmen einer Serie die Geschichte des Neunkircher Sportverbandes von den Anfängen bis in die heutige Zeit einmal genauer beleuchtet werden. Nachdem im ersten Teil der Serie die Zeit der Gründung, des Verbots und des Neuaufbaus (1920-1959) im Vordergrund stand, soll in Teil 2 der Serie die Entwicklung des Neunkircher Stadtverbands für Leibesübungen hin zu Neunkircher Sportverband in den Jahren 1960 bis 2004 im thematischen Zentrum stehen.
Nun befand sich der Stadtverband für Leibesübung über Jahre in einer Weiterentwicklung, die in den 1960er Jahren spürbar wurde. Nach dem ersten wichtigen Verbandsjubiläum im Jahr 1960, in dem der Stadtverband für Leibesübungen sein vierzigjähriges Bestehen feierte, brachte das Jahr 1966 grundlegende personelle Veränderungen im Verbandsvorstand mit sich. Pressewart Franz Bussmann, der dieses Amt 15 Jahre lang bekleidete, schied aus dem Vorstand aus. Ebenso tauschte der bisherige 1. Technische Leiter Horst Breitbeck seine Position mit seinem bisherigen Stellvertreter Gerd Lemmes. Gerd Bund legte sein Amt als Geschäftsführer des Stadtverbandes für Leibesübungen ebenfalls nieder, blieb aber weiterhin Vorstandsmitglied. Weiterhin wurde Wolfgang Jung zum Schriftführer und Reiner Eisele zum Kassierer des Stadtverbands für Leibesübungen gewählt. Weitere personelle Veränderungen ergaben sich im Jahr 1968. Der bisherige Sportstättenberater Max Otterbein aus dem Vorstand aus. Karl Bach, Mitglieder der Fechtabteilung des TuS 1860 Neunkirchen und Leiter des Neunkircher Sportamts, erhielt als Vertreter der Stadt einen Platz im Verbandsvorstand. Nach mehreren Umgestaltungen und Neubesetzungen innerhalb des Vorstands ab 1960 stand im Jahr 1970 das nächste große Verbandsjubiläum, denn der Stadtverband für Leibesübungen bestand in diesem Jahr 50 Jahre. Dieses halbe Jahrhundert wurde in Neunkirchen angemessen begangen, denn neben Gästen aus Politik und Sport wurden Neunkirchen Sportler anlässlich dieses besonderen Jubiläums zur WDR-Sendung
„Spiel ohne Grenzen“ eingeladen. Mit einer Feierstunde im Haus Schlosspark wurden die Feierlichkeiten am 07.Juni 1970 abgeschlossen. Doch in den darauf folgenden Jahren kam es wiederum zu personellen Veränderungen im Vorstand des Stadtverbandes. Nach 16 Jahren gab der 1. Vorsitzende des Sportverbandes für Leibesübungen Albert Bauer sein Amt auf und Dr. Heike Jung wurde zu seiner Nachfolgerin gewählt. Albert Bauer übernahm das Amt des Präsidenten des Stadtverbandes für Leibesübungen. Auf Betreiben von Gerd Lemmes wurde im Jahr 1976 in der Sporthalle Wagwiesental erstmals das Fest der Meister mit der Neunkircher Sportpalette durchgeführt. Ebenfalls 1976 übernahm Gerd Bund die Verbandvorsitz von Dr. Heike Jung. Gerd Bund bekleidete das Amt des Vorsitzenden bis 1985. Nachdem er aus gesundheitlichen Gründen aus diesem Amt ausschied, wurde das Amt des Vorsitzenden des Stadtverbands für Leibesübungen von Kurt Heidrich übernommen. Da Gerd Bund fast 30 Jahre dem Vorstand des Stadtverbands für Leibesübungen angehörte wurde er 1987 zum Ehrenmitglied des Verbands ernannt. Im Jahr 1988, nach dem Tod von Albert Bauer, kam es zu einer Satzungsänderung des Verbands, denn das Amt des Präsidenten wurde wieder abgeschafft. Im Jahr 1989 feierte der Stadtverband für Leibesübungen das dreißigjährige Bestehen der Sportpartnerschaft mit dem holländischen Vlissingen. Im gleichen Jahr wurde Gerd Lemmes aufgrund seiner Verdienste um den Neunkircher Sport zum Ehrenmitglied des Stadtverbands für Leibesübungen ernannt. Im Jahr 1990 führte der Stadtverband für Leibesübungen im Wagwiesental das erste Fest des Neunkircher Sports durch, was das breite Spektrum des Neunkircher Sportangebots vorstellen und widerspiegeln sollte. Bei diesem erstmals durchgeführten Sportevent beteiligten sich viele Neunkircher Sportvereine, die einer großen Zahl von Zuschauern ihren Sport durch Vorführungen näher brachten. Der Neunkircher Stadtverband für Leibesübungen bestand in dieser Form noch bis 1991. Denn in der Mitgliederversammlung dieses Jahres wurde beschlossen, den Stadtverband für Leibesübungen nach 70 Jahren mit einem zeitgemäßen Namen zu versehen und ihn in „Neunkircher Sportverband“ umzubenennen. Auch nach dieser namentlichen Neuerung stand Kurt Heidrich dem Neunkircher Sportverband noch bis ins Jahr 2004 vor, bevor er das Amt des 1. Vorsitzenden an seinen bisherigen Stellvertreter Hans-Arthur Gräser übergab. Mit dem Vorsitz von Hans-Artur Gräser wurden im Neunkircher Sportverband bedeutende neue Wege eingeschlagen, die das Wesen des Neunkircher Sports maßgeblich veränderten. Über diese neuartigen Wege des Neunkircher Sportverbands wird aber erst in Teil 3 der Serie zu lesen sein.
Fortsetzung folgt
Quelle: Florian Schneider / Stadtmagazin , es Heftche`®
Aus der Fotosammlung des Stadtverbands für Leibesübungen (Quelle: Stadtarchiv)
Aus dem Archiv des Neunkircher Sportverbands (rechts: Hans-Artur Gräser, Mitte: Klaus Hoppstetter ) (Quelle: NSV)
Ehrung beim Stadtverband für Leibesübungen am 14.10.1981 (Foto: Willi Hiegel)
Der Vorsitzende des Stadtverbands für Leibesübungen Gerd Bund (Quelle: Stadtarchiv)
Jahreshauptversammlung des Stadtverbands für Leibesübungen am 15.04.1988 (Quelle: Stadtarchiv)
Kurt Heidrich führte den NSV von 1985 bis 2004 (Quelle: NSV)